4. bundesweiter Theater-Wettbewerb
zu Biographien der Opfer der NS-"Euthanasie"-Verbrechen
Online-Info-Veranstaltung am 25. November 2024 17.00-18.00
Frist für die Einreichung der Theaterstücke 15. Januar 2026
Theaterstücke aus den bisherigen Jahrgängen
Jahrgang 2020-2023
Hier stellen wir eine Übersicht der Theaterstücke aus dem 3. Jahrgang des Wettbewerbs vor.
Briefe nach Ewigheim - 1. Preis in der Kategorie Schultheater. Ensemble LichterSchatten der Marienschule Münster. Unten können Sie die Aufzeichnung der Theateraufführung in voller Länge im Rahmen der Preisverleihung am 20. Juni im Pfefferberg Theater in Berlin anschauen. Mit Deutscher Gebärdensprache. Das zweite Video enthält die Übersetzung in die Leichte Sprache, synchrongesprochen von Anne Leichtfuss.
Briefe nach Ewigheim
Briefe nach Ewigheim LL
Wort·erklärungen zum Theater.stück Briefe nach Ewigheim.
Das Manuskript zum Theater.stück "Briefe nach Ewigheim" in Leichter Sprache.
Das Theaterstück "Briefe nach Ewigheim" collagiert vornehmlich Texte aus dokumentarischen Quellen. Das Theaterstück zeigt anhand von zahlreichen Einzelschicksalen, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung von Nationalsozialisten systematisch vernichtet und für Experimente missbraucht wurden. Das Theaterstück enthält Zitate von Tätern, Opfern und Zeugen.
Ein wiederkehrendes Element sind die sogenannten „Trostbriefe“, welche die Eltern und Angehörigen von Opfern der „Euthanasie“-Verbrechen erhielten und die in den meisten Fällen willkürliche Angaben zur Todesursache des Angehörigen enthielten.
Die Texte richten auch einen Blick auf die Täter. In Zitaten aus den Gerichtsprozessen erleben die Zuschauer*innen reuelose Rechtfertigungsversuche und den ungebrochenen Glauben daran, das Richtige getan zu haben. Die Inszenierung wirft zudem eine moderne Perspektive auf das Thema, indem ein dokumentiertes Gespräch zweier Mütter über Pränataldiagnostik in das Stück eingebaut wurde.
Am Ende des Stückes schlagen die Spielerinnen selbst eine Brücke in die Gegenwart, indem sie namentlich mit ihnen verwandten „Euthanasie“-Opfern symbolisch einen Brief schreiben.
Spielerinnen: Anna-Lisa Rölker, Anna Hendler, Sanna Homann, Alex März, Merit Jung, Cosima Berger, Anouk Abbing
Theaterpädagogische Spielleitung: Christian Reick
Briefe nach Ewigheim/Making of
Szenenbilder, Kredit: Marko Georgi
Ich bin eine Hempel - 2. Preis in der Kategorie Schultheater. Der Kurs Darstellendes Spiel des 12. Jahrgangs des Bertold Brecht Gymnasiums aus Brandenburg an der Havel wurde mit dem 2. Preis in der Kategorie Schultheater ausgezeichnet. Die Szenencollage Ich bin eine Hempel folgt einer wahren Geschichte, die auf dem Buch „Die Hempelsche“ von Elvira Manthey, geborene Hempel, basiert. Der Kurs „Darstellendes Spiel“ entwickelte daraus ein dokumentarisches Theaterstück. Der reduzierte Umgang mit dem Text, das chorische Arbeiten und die Musik von Jaspar Libuda zeichnen die Inszenierung aus.
Spieler*innen: Vincent Marx, Leoni Schäfer, Lina Martin, Clara Beier, Nane Müller, Djamila Büyük, Lea Pempe, Larissa Kuske, Leticia Kuske, Melina Hartmann, Leon Wackenhut, Tom Heidenreich.
Theaterpädagogische Leitung: Heike Schade
Ich bin eine Hempel - Einspieler
Ohne Worte - 3. Preis in der Kategorie Schultheater. Nahezu gehörlos geboren, ging F., geboren 1986, den steinigen Weg von der Regelschule über das Carl-Orff-Gymnasium an die Universität bis zum Doktortitel der Neuesten Geschichte. Im Zuge seiner Arbeit als Archivar stieß er auf die Lebensgeschichte des schwerhörigen H. aus Lustheim, von den Nazis 1941 ermordet. Theaterschüler*innen und Ehemalige des Carl-Orff-Gymnasiums tanzen und spielen zusammen mit Mitarbeiter*innen des HPCA Oberschleißheim zu autobiografischen Texten und verbinden die Zeitebenen und damit die Lebensgeschichten von Felix und Helmut. Sie schaffen eine Begegnung zweier junger Gehörloser, die sich nur auf der Bühne treffen durften...
Spieler*innen: Tobias Aichberger, Afghanzada Tobias, Baunoch Stephanie, Clara Beck, Florian Beeh, Tina 'Cetojevi'c, Kira Eichstetter, Annika Löb, Anna Majorovits, Schlue Martin, Schmidt Stefan, Louisa von Schnurbein, Lenny Strobel, Alexandra Teuber, Béatrice Utescheny, Dominic Winter
Theaterpädagogische Spielleitung: Michael Blum
Ohne Worte - Einspieler
Hierbleiben...Spuren nach Grafeneck - 1. Preis in der Kategorie Inklusive Erwachsenentheater. Auf den Spuren der Opfer der NS-"Euthanasie"-Morde bewegt sich die mobile Produktion des Theaters Reutlingen Die Tonne. Sie greift Fakten und Hintergründe sowie konkrete Biografien Betroffener auf. Die Darsteller*innen setzen sich spielerisch in ganz unterschiedlichen Kunstformen damit auseinander. Das inklusive Ensemble wird dabei von Künstler*innen verschiedener Bereiche (Tanz, Musik, Medien, bildender Kunst) begleitet. Sie besuchten mit der Produktion mehrere historische Orte in Baden-Württemberg und im ganzen deutschsprachigen Raum.
Darsteler*innen: Haydar Baydur, Dunja Fuchs, Bahattin Güngör, Coralie Honl, Seyyah Inal, Daniel Irschik, Roswitha John, Alfhild Karle, Anne-Kathrin Killguss, Santiago Österle, Antje Rapp, Michael Schneider, Gabriele Wermeling.
Regie: Enrico Urbanek
Hierbleiben...Spuren nach Grafeneck - Einspieler
T4. Ophelias Garten - 2. Preis in der Kategorie Inklusive Erwachsenentheater. Die Inszenierung von David Stöhr behandelt die Frage, wie das Verbrechen an Menschen mit psychischen Erkrankungen, an sogenanten "geistig" und körperlich behinderten Menschen und anderen von Nazis unerwünschten Personen dargestellten werden kann. "T4.Ophelias Garten" zeigt die Geschichte der NS-"Euthanasie"-Verbrechen aus einer Position der Betroffenheit heraus. Zwischen Azaleen und Lilien ihres Gartens versucht Ophelia (Neele Buchholz) mithilfe von Krankenschwester Gertrud (Maja Zeco) der Zentrale T4 zu entgehen. Diese Zentrale saß 1940-41 in der Tiergartenstraße 4 in Berlin. Dort entschieden Beamte und Ärzt*innen über Leben und Tod.
Ensemble: Nele Buchholz, Maja Zeco, Lasse Winkler, Sandra Bourdonnec, Dirk Brauner,
Regie: David Stöhr
T4. Ophelias Garten - Einspieler
Treppe ins Ungewisse - 3. Preis in der Kategorie inklusive Erwachsenentheater für das Theater Odos. Auf Grundlage von Zeitzeugenberichten, Gerichtsurteilen und historischen Studien ist ein Stück entstanden, das versucht, das Unsagbare auszusprechen: Menschen wurden ermordet, weil sie "störten". Sie wurden als überflüssig, als unnötige finanzielle Belastung angesehen. Als „Ballast-Existenzen“ abgewertet. Das Theaterstück sucht nach Antworten. Aber auch nach Fragen. Letztlich ist es eine Suche nach Worten. "Nach Tätern und Opfern", sagt die Staatsanwältin in "Treppe ins Ungewisse". Denn sie versucht gemeinsam mit ihrem Assistenten, eine oft vergessene Gräuel während der NS-Zeit aufzurollen: die Ermordung und Zwangssterilisation von zahllosen Menschen in Psychiatrien."
Darsteller*innen: Beate Reker, Johan Schüling
Autor und Regie: Heiko Ostendorf